
Franz Müntefering sprach über die soziale Gesellschaft im Wandel
Der ehemalige SPD-Vorsitzende Franz Müntefering war im Rahmen seines Besuches in Wolfenbüttel zu Gast auf dem „Roten Sofa“ des SPD-Landtagskandidaten Falk Hensel. Neben Müntefering und Hensel nahm der Präsidiumsvorsitzende der Arbeiterwohlfahrt und Münteferings ehemaliger Bundestagskollege Wilhelm Schmidt auf dem „Roten Sofa“ Platz.
Müntefering sprach während seines Referats über die zukünftigen Herausforderungen einer alternden Gesellschaft. So müssten zukünftig nicht nur immer weniger arbeitende Menschen für die Versorgung von immer mehr Rentnern aufkommen, sondern auch der im Vergleich zu früheren Zeiten durchschnittlich um mehr als fünf Jahre später erfolgende Eintritt ins Berufsleben erfordere ein Nachdenken über die damit einhergehenden Folgen. Des Weiteren würden mit einer steigenden Lebenserwartung auch die Bezugszeiten der Altersversorgung steigen. Dieses allerdings verbunden mit immer mehr Menschen, deren Altersbezüge aufgestockt werden müssen, weil die ihnen zustehenden Renten nicht das Niveau der Grundsicherung erreichten. Eine wichtige Voraussetzung, um diesen Entwicklungen entgegen zu wirken, so Müntefering, sei die Einführung eines Mindestlohnes, der neben höheren Einzahlungen in die Rentenkasse auch ein gleichzeitiges Ansteigen der Rentenansprüche mit sich brächte.
Ein weiteres Problem, welches Franz Müntefering anstieß, war die Bezahlung der Menschen, die im sozialen Bereich beschäftigt sind. So werde die Arbeit von Altenpflegern aber auch die von Erzieherinnen immer wichtiger, die Bezahlung sei aber weiterhin nicht angemessen. Wolle man dem Mangel an Fachkräften in diesen und weiteren Bereichen entgegenwirken, so müsse man die Attraktivität dieser Berufe steigern indem man sie finanziell besser ausstattet.
SPD-Direktkandidat Falk Hensel betonte nach Münteferings Ausführungen aber auch die Unterschiedlichkeit der Regionen Niedersachsens. Es müsse für Ballungsräume wie Hannover oder Braunschweig andere Lösungen geben als für den ländlichen Raum, der unter dem demographischen Wandel zu leiden hat. Aus diesem Grund betonte Hensel nochmals die geplante Einführung der Landesbeauftragten, welche die Präsens der Landesregierung in den ehemaligen Regierungsbezirken deutlich erhöhen sollen und die Entwicklung individueller Strategien für die verschiedenen Probleme entscheidend vorantreiben sollen.